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Gothic und Schwarz

Anders zu sein können.
Das bin ich von natur aus, in meinem Geschmack,
oft im schwarze Humor, auch im Denken und mit meinen Ansichten.
Vom Äußeren her manchmal mehr, manchmal weniger deutlich.
Ich schätze es, sehr individuell sein zu können
und trotzdem ein Zusammengehörigkeitsgefühl mit Gleichgesinnten zu spüren.
Die Farbe Schwarz... Meine Garderobe ist zu 90% schwarz – ich mag keine andere Farbe an mir.
Schwarz ist mit allen anderen Farben kombinierbar (wenn ich es denn wöllte),
Für Business und Freizeit gleichermaßen geeignet und hat nur in zwei Situationen Nachteile: bei Hitze im Sommer
und bei Katzenhaaren

BILD, Hitparade, TV-Programm,
Mein-Haus-mein-Auto-mein-Boot, Stars & Sternchen, Skiurlaub, Golf, Aktiengeschäfte,
Männer-Frauen-Stereotypen, Robinson Clubs… damit muss ich mich als Gothic nicht beschäftigen.
Das sind einfach keine Themen bei uns – wie herrlich!
Gothic als Genre und alles was „darin“ steckt ist extrem facettenreich und kommt mir vor wie ein unendliches Universum.
Ganz oft entdecke ich etwas interessantes Neues oder bis dato völlig Unbekanntes
oder miteinander Verzahntes,
egal ob in der Gothic Literatur, Musik, Mode, Geschichte,
in Filmen oder an skurrilen Orten. Auch wenn es vielleicht so scheint,
als würden wir uns nur mit toten Dingen beschäftigen – es ist und hält mich ganz schön lebendig!
Meistens bin ich ein ziemlich netter Mensch.
Aber es gibt da draußen auch Leute, die einem gepflegt auf den Geist gehen können,
einen ungefragt zutexten oder den „Wachturm“ in die Hand drücken wollen.
Sieht man aber anders oder schräg aus,
ist die Hemmschwelle zum Ansprechen schon mal größer und die Nervrate geringer.

Werte und Miteinander: Ich schätze das rücksichtsvolle,
friedliche und doch recht höfliche Miteinander der Gothics untereinander.
Man wird nicht angepöbelt, nicht runtergeputzt,
nicht geschubst beim Tanzen und fällt einer mal beim Pogen oder Moshen aufs Parkett,
dann wird ihm aufgeholfen. Rumgröhlen, Saufgelage oder Randale gibt es bei uns nicht oder nur sehr selten.
Wir haben Stil und können uns „benehmen“ – das unterscheidet die schwarze Szene
von vielen anderen und macht sie so angenehm.

Ich liebe Schwarz!

Wenn die Welt voller Gothics wäre, würde vermutlich die Weltwirtschaft zum Erliegen kommen.
Klar brauche ich auch mal was Neues zum Anziehen oder einen fahrbaren Untersatz.
Ich kann mich dem Konsum leider nicht verschließen. Aber Marken(produkte) und Statussymbole wie ‚
tolle-teure‘ Autos oder Goldschmuck sind mir total schnuppe.
Die neuesten Manolo Blahniks oder ein BMW-Cabrio würden in unserer Szene gar nicht gewürdigt werden,
so wie man andere Menschen auch nicht mit einer handgeschmiedeten Grablaterne
oder durch das Vorfahren im Leichenwagen begeistern kann. Geld spielt insofern also keine Rolle,
als dass es mir bei anderen egal ist,
wie viel sie für ihr neues Auto ausgegeben haben oder ob sie daheim auf einer teuren Kloschüssel
von Villeroy & Boch sitzen. Es beeindruckt und beeinflusst mich nicht in meiner Einstellung zu ihnen.
Wie alle anderen Gothics, die ich kenne, beurteile ich Menschen nicht nach Hab und Geld,
Verdienst oder Status – sondern danach, wie sie sind..
Ob die halbe Welt plötzlich Tunikas und wieder Stiefel im Sommer trägt – ich kümmere mich nicht drum.
Ich hab meinen eigenen Stil entwickelt
und der Mode hinterher zu hecheln kann ich nur belächeln.
Wie will man da seinen eigenen Stil finden oder bewahren?

Grufties bleiben länger jung :P – sounds funny,
aber ist die Wahrheit.
Als „Beweis“ beantworten bitte folgende Frage für dich Selbs:
Welcher „Normalo“ geht mit 35+ noch in die Disco (wohlgemerkt: wir reden nicht von Tanzabenden,
Ü30-Parties oder Oldie-Nights)? Ältere Gothics können auf Dark Parties gehen ohne dabei peinlich zu wirken.
Ohne dass mir die Jüngeren den ganzen Abend einen bedauernswerten Gammelfleisch-Blick zuwerfen.
In dieser Szene kann ich alt werden und gleichzeitig jung bleiben.
Party ja, Drogen nein. Mit Drogen meine ich nicht Alkohol und Zigaretten,
sondern die wirklich heftigen Sachen wie Heroin, Kokain, Crack, Crystal,
LSD… Für mich sind Drogen mit das Schlimmste, was die menschliche Zivilisation hervorgebracht hat,
deshalb reagiere ich an der Stelle auch sehr radikal. Denn Drogen lassen Menschen zu Müll
und Abfall mutieren – bei lebendigem Leibe und Geiste verrotten.
In der Gothic-Szene und meinem Umfeld kannte und kenne ich niemanden,
der „sich mal was einwirft“ oder „drückt“.
Eine weitestgehend drogenfreie Szene (mal abgesehen von einigen Musikern früher)
und der rationale Hauptoberlieblingsgrund, warum ich mich in ihr so wohl fühle.

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